Editorial – Hüntwanger Mitteilungen – Entwicklung auf der Verwaltung

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner

Sie halten eine neue Ausgabe der Hüntwanger Mitteilung in den Händen, die Ihnen hoffentlich Spass macht. Wir haben als neue Redaktorin Eveline Jungi gewinnen können. Vielleicht haben sie es an den eingeschränkten Öffnungszeiten der Verwaltung während den Ferien bemerkt: Unsere personellen Ressourcen sind unverhofft knapper geworden. So waren wir uns rasch einig, dass wir die Mitteilungen künftig in die Hände einer externen Fachperson legen, so wie dies auch die Gemeinden Wil und Wasterkingen tun. Womöglich kommt es in nächster Zeit zur einen oder anderen Auffrischung dieses Heftes – ich freue mich darauf!

Der Gemeindeschreiber – Bild von Albert Anker. Die Verwaltung hat sich geändert: Für eine professionelle Dienstleistung braucht es in den Bereichen Gemeindeschreiber, Steuern, Finanzen, Einwohnerkontrolle, Zivilstandsamt, Sozialamt und so weiter Spezialistinnen und Spezialisten.

Weiter zum Thema personelle Ressourcen: Leider müssen wir uns nach drei Jahren von unserer Mitarbeiterin und Leiterin der Einwohnerkontrolle, Simona Conti, verabschieden. Sie verlässt uns auf eigenen Wunsch. Herzlich danke ich für das Engagement in Hüntwangen und wünsche alles Beste für die Zukunft!

Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin ist für eine kleine, am Rand der Schweiz gelegene Gemeinde nicht einfach. Attraktiv ist die Arbeit auf unserer Kanzlei schon: Die Aufgaben sind vielfältiger als in einer grossen Gemeinde, wo man in nur einer Abteilung arbeitet: Das setzt Fachwissen voraus und die Bereitschaft, in neuen Gebieten solches zu erwerben. Gemeindeschreiberin Stefanie Keller führt seit einem Jahr – im Teilzeitpensum – die Verwaltung engagiert und professionell, die Finanzen und ein Teil des Bauwesens haben wir extern in die Hände von Fachspezialisten gegeben, intern ist das Sozialwesen von Frau Liesch fachgerecht betreut und Herr Fischer leitet das Steueramt. Mit diesem professionellen Umfeld ist das Wirkungsfeld der Stelle «Einwohnerkontrolle / Kanzleidienst und stellvertretende/r Gemeindeschreiber/in» mittlerweile klarer abgegrenzt als in den letzten Jahren: Für eine motivierte, selbständige Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter eigentlich super!

Sie merken, liebe Leserin und lieber Leser: Wir sind so sehr auf der Suche, dass ich dazu sogar das Vorwort benütze. Ziel ist, dass wir Anfangs 2022 die Gemeindeverwaltung in allen Gebieten personell zukunftsfähig aufgestellt haben und professionell unterwegs sind.

Dankbar denke ich bei diesem Thema an «Herrn Brenner» zurück. Hugo Brenner war während meiner gesamten Kindheit und Jugend und schon zuvor, insgesamt während 42 Jahren, Gemeindeschreiber in Hüntwangen, mitdenkend, engagiert für das Wohl der Gemeinde, dienstleistungsorientiert und stets korrekt. Er blieb auch nach seiner Pension der Gemeinde verbunden. Leider mussten wir uns von ihm Ende Juni für immer verabschieden.

Übrigens: Vor der Zeit von Herrn Brenner wurde die Funktion des Gemeindeschreibers nebenamtlich in der Stube beim Stelleninhaber zu Hause ausgeübt. Und heute sind die Aufgabenbereiche der Gemeinde so komplex geregelt und die Erwartungen an die öffentliche Hand hoch, so dass es für die einzelnen Funktionen wie Finanzen, Bauwesen, Einwohnerkontrolle, Steuern, Soziales, Geschäftsführung verschiedene Spezialistinnen und Spezialisten benötigt. Diese Entwicklung ging rasant vor sich. Auch in anderen Lebensbereichen ist dies der Fall. Ein guter Ort, um sich dies bewusst zu machen, ist das Ortmuseum: Besuchen Sie es einmal wieder! Die Sonderausstellung zum Rebbau ist faszinierend!

Nun, im Herbst, werden wir alle die Baustelle zur Verlegung des Dorfbaches stark spüren, für einige bedeutet dies drei Monate Stress und Einschränkungen. Jede und jeder von uns hat zudem in Familie, Beruf oder mit sich selbst noch die eine oder andere weitere Baustelle. Wenn der Baulärm zu laut wird, denke ich daran, dass es mir und den meisten von uns, verglichen zum Beispiel mit Überschwemmungsopfern in Deutschland, gut geht und wohl manche Menschen auf der Erde gerne lieber meine Probleme hätten. Und wer beim Zuschauen plätschernder Regentropfen Entspannung findet, wird im Sturm nicht untergehen und hat selbst diesen Sommer schön erlebt. Dies gilt auch für Gemeinden und deren Behörden!

Mit freundlichen Grüssen

Matthias Hauser, Gemeindepräsident
matthias.hauser@huentwangen.ch