Weiterentwicklung der Armee – kurze Beurteilung

Insgesamt überwiegen die positiven Aspekte deshalb, weil schwerwiegend Negative (Auslandeinsätze, Wehrgerechtigkeit) in der heutigen Armee XXI (inkl. Entwicklungsschritt 08/11) nicht entscheidend besser gelöst sind.

Positive Punkte

  • Finanzielle und Personelle Basis ist hoffentlich für längere Zeiten politisch gesichert.
  • regionale Verankerung
  • Alle Angehörigen der Armee leisten wieder die volle RS, auch spätere Kader.
  • Truppenkörpgerübergreifende Ausbildung wird dank der Unterstellung in die gleichen Territorialdivisionen einfacher möglich, z.B. zwischen mechanisierten Bataillonen und Infanterie.
  • Keine nutzlosen Reserveverbände mehr

Negative Punkte

  • Wehrgerechtigkeit wird nicht verbessert, das Milizsystem somit langfristig nicht gesichert (über die Hälfte der 20jährigen Bewohner sowie alle Bewohnerinnen der Schweiz leisten keinen Militärdienst und stehen der Wirtschaft in den Folgejahren ohne Zeitverlust zur Verfügung).
  • Zuordnung der Kampftruppen zu den Territorialdivisionen hat auch Nachteile, z.B. wenn für den eigentlichen Verteidigungskampf für die ganze Schweiz die Kampftruppen als Ganzes eingesetzt werden müssen.  Oder betreffend spezifischer Bedürfnisse der einzelnen Truppengattungen.
  • Die Offiziere müssen den Grad Unteroffizier gemäss WEA nicht abverdienen. Dies sollten sie aber (als Teil der Führungsausbildung und Selektion vor der Offiziersschule).
  • Verkleinerung der Armee (allerdings auch um Truppen, die bisher nur auf dem Papier existierten). Lieber kleinere, dafür ehrliche Zahlen!
  • Festhalten an Auslandeinsätzen. Diese sollen aus neutralitätspolitischen Überlegungen nicht von der Armee geleistet werden.

Einige Befürworter der Armee sind mit der WEA (Weiterentwicklung der Armee) nicht zufrieden. Der Abbau der Anzahl Angehöriger der Armee (AdA), die ungünstige Organisation für den klassischen «grossen Verteidigungskampf» durch die Unterstellung der Kampftruppen unter Territorialdivisionen sowie nach wie vor die neutralitätspolitisch schädlichen Auslandeinsätze laufen auch mir gegen den Strich.
Doch, wie geschrieben,  die heutige Armee bietet namentlich betreffend Auslandeinsätzen und Wehrgerechtigkeit (Anzahl AdA) nicht viel bessere Bedingungen. Es wäre schade, wenn sich die Freunde der Armee an der WEA zerstreiten, statt bestmöglich dafür zu sorgen, dass unsere Sicherheit in Politik und Bevölkerung die nötige Anerkennung behält.