Stoppt Buschors sture Schulreform

Ein Referendumskomitee sammelte in nur zweieinhalb Wochen über 7’700 Unterschriften gegen das Lehrerpersonalgesetz (LPG), welches am 28. November zur Abstimmung gelangt. Folgendes sind die Nachteile im Gesetz:

  1. Die Verknüpfung von LPG und Lehrerbildungsgesetz legt fest, dass die obligatorische Weiterbildung für Lehrpersonen inhaltlich festgeschrieben werden kann. Bisher beschränkte sich diese Möglichkeit auf die Ausbildung für neue Lehrmittel. Falls das LPG angenommen wird, sind Befürchtungen, dass die Lehrerschaft mit Kursen für bestimmte Unterrichtsformen, «indoktriniert» werden könnte, nicht ganz von der Hand zu weisen. Das rechtliche Instrumentarium dazu würde jedenfalls geschaffen. Damit bildet das Lehrerpersonalgesetz ein Turbo für Schulreformen. In der Lehrerbildung könnten künftig still und obligatorisch Tatsachen geschaffen werden, bevor das Volk überhaupt abgestimmt hat.
  2. Die Fortbildungsbedürfnisse sind von Lehrperson zu Lehrperson, von Schulhaus zu Schulhaus, von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Die Kantonalisierung konkurrenziert die spezifisch sinnvollen Ausbildungen und entreisst somit der einzelnen Lehrperson (und damit in der praktischen Umsetzung auch den Gemeindeschulpflegen) die Kompetenz, die nötige Weiterbildung souverän zu bestimmen. Dies widerspricht fundamental der Schulorganisation im Kanton Zürich. Die Schule soll von «unten nach oben» organisiert bleiben. Die Fachleute sind im Schulzimmer und den Gemeinden und nicht in den Büros der Bildungsdirektion.
  3. Wird das LPG abgelehnt, könnte der Reformprozess der Volksschule von der unnötigen Raserei befreit werden. Regierungsrat Buschor wurde im vergangenen Frühling fast nicht mehr gewählt. Kaum hatte er es knapp geschafft, kündigte er die Abschaffung des Kindergartens an. So nicht!

Der Slogan «Stoppt Buschors sture Schulreformen» auf den Plakaten des Referendumskommitees ist deshalb treffend gewählt und spricht aus der Seele vieler Bürgerinnen und Bürger. Am 28. November empfiehlt sich zum Lehrerbildungsgesetz aus all diesen Gründen ein überzeugtes Nein.