Bezirk: Steigerung Wähleranteil und trotzdem den Sitz verloren

Meine Sicht als Präsident der SVP Bezirk Bülach

Die SVP konnte im Bezirk Bülach gegenüber den Nationalratswahlen 2011 um 2.21% auf neu 39.48% Wähleranteil zulegen – und dies obwohl in unseren Bezirk während den letzten vier Jahren zugewandert wurde.  Nach den Bezirken Dielsdorf und Andelfingen hat die SVP im Bezirk Bülach den drittgrössten Wähleranteil im Kanton – nach den Städten Zürich und Winterthur die drittgrösste Anzahl Stimmberechtigte und auch die drittgrösste Wählerzahl. Für die SVP Kanton Zürich haben unsere Ortssektionen und die Bezirkspartei gute Arbeit geleistet!

Der grosse Wermutstropfen ist für uns die Abwahl unseres bisherigen Nationalrates Hans Fehr.  Hans Fehr war ein Chrampfer für die SVP, einer, der sich jahrelang eingesetzt hatte (taucht schon in den frühen 80ziger Jahren als junges und gestaltendes Bezirksvorstandsmitglied auf) und der – auch wenn zum Teil von der Öffentlichkeit unterschiedlich wahrgenommen – immer noch gute Arbeit leistet, in den Dossiers Asyl, Europapolitik und Armee ständig parlamentarischen Druck erzielt. Bei dieser Ausgangslage gibt es meiner Meinung nach eine Loyalität der Partei, auch wenn ein Kandidat öffentlich umstritten ist, erst recht, wenn dies neben der blossen Altersfrage auch auf Grund einer nicht gerade freundlichen Medienkampagne der Fall ist, weil er und seine Frau eine Asylbewerberin für gelegentliche Aushilfsarbeiten im Wert von wenigen 100 Franken entschädigten.

Mit einem „Nach-hinten-fallen“ von Hans mussten wir natürlich rechnen, doch nicht mit so viel. Wir haben uns als Bezirkspartei vor dem Wahlkampf deshalb mehr Chancen ausgerechnet, einen Bisherigen im Nationalrat halten zu können,  als an dessen Stelle einen neuen Kandidaten von mittleren Listenpositionen heraus hinein zu bringen. Der kämpferische Hans Fehr, der seriöse aber ruhige Schaffer Ernst Schibli (Bezirk Dielsdorf), ein oder zwei weitere Nationalräte hätten in vier Jahren, nach der diesjährigen Rücktrittsrunde, auch dannzumal Nachrutschenden gute Wahlchancen ermöglicht.  Diese «Platzhalterstrategie» hat leider nicht funktioniert – ich bedauere das.

Wahlkampf beginnt mit seriöser Arbeit in Ämtern und Partei
Wie gezeigt: Der Bezirk Bülach hat ein grosses Wählerpotential. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass wir in vier Jahren mit unseren Kandidaten Listenplätze erhalten, die mit einem guten Wahlkampf Chancen eröffnen. Dieser Wahlkampf beginnt ruhiger als in den letzten Monaten und heute schon – mit seriöser Arbeit in Ämtern und Partei  – also, in dem man das gut macht, wofür man gewählt wurde.