Liebe Einwohnerinnen und Einwohner
Wenn man nicht seinen Lohn damit verdient, sind Baustellen lästig. Wir erfahren dies gerade täglich wegen dem Verkehr im Dorf. Bei Baustellen im übertragenen Sinn verhält es sich ebenso, zum Beispiel beim beim Zahnarzt oder dem Umbau einer Gemeindeverwaltung. In Hüntwangen gibt es ein paar offene Baustellen.
Aber: Baustellen sind zeitlich begrenzt und vor allem führen sie zur Verbesserung einer Situation. Oft ist es schlicht und einfach notwendig, dass man sie anpackt.
Der Dorfbach wird wegen Hochwassergefahr verlegt. Heute fliesst er in einem zu kleinen Kanal unter drei Gebäuden (u.a. der Hutfabrik): Für diese durfte deshalb bisher keine Baubewilligung erteilt werden. Nach der Bachverlegung ist das Problem behoben und die Eigentümer können ihre Liegenschaften und das Ortsbild verschönern.
So führt eine Baustelle zur Nächsten: Finanzen. Was der Bach kostet, können wir gerade noch stemmen. Unsere Finanzen zeichneten sich durch hohes Vermögen und hohe Jahresdefizite pro Kopf aus. Um eine ausgeglichene Rechnung zu erzielen, müssen wir den Steuerfuss demjenigen von Gemeinden mit ähnlicher Grösse und Steuerkraft anpassen: Wir verzichteten darauf, solange überzähliges Geldvermögen da war. Ohne Hochwasserschutz, ohne Goldbachschür und ohne Investition in eine Tiefgarage mit Alterswohnungen (viele Gemeinden könnten sich dies alles ohne Verschuldung nicht leisten) wäre das Leben über den Einkommensverhältnissen kurzfristig fortführbar gewesen, wir hätten die Baustelle vor uns hergeschoben. Doch lieber, wir packen nun an und passen die Einnahmen den Ausgaben an.
Oder die Ausgaben den Einnahmen. Damit zur nächsten Baustelle: Die Reorganisation.
Vorab: Ein schwankend hoher Ausgabenteil (Gesundheit, Soziales) lässt sich wenig steuern. Es gehört zur Würde, dass Unterstützung erhält, wer dazu das Recht hat.
Unser Sozialamt zeigte aber: Eine spezialisierte und erfahrene Mitarbeiterin ist Gold wert. Heute sind wir glücklich. Früher, als keine Spezialistin am Werk war, kam es zu Versäumnissen. Auf dem Bauamt, bei den Liegenschaften, bei den Finanzen, Steuern und beim Personellen ebenso. Nach einem Revisionsbericht im Steueramt hat der Gemeinderat vor drei Jahren eine Organisationsanalyse bestellt, dies führte zu einem Strategieprozess, zu neuen Stellenbeschrieben und Pensen und einem neuen Organisationsreglement. Eine moderne Personalverordnung wird noch ausgearbeitet. Auslagerungen wurden geprüft und im Finanzamt , vorausgesetzt die Gemeindeversammlung stimmt zu, wollen wir dies umsetzen.
Auch das Mitteilungsblatt: Hier steht eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wasterkingen an, wie im letzten Vorwort angekündigt. Die Hüntwanger Polygrafin Eveline Jungi gestaltet in Zukunft beide Dorfblätter, aus den «Mitteilungen» wird ab nächstem März ein frisches «Infos».
Ausstehend ist die Neubesetzung des Steueramtes. Diese Stelle umfasst mit 50 Prozent ein Pensum, das für unseren Mitarbeiter Beat Fischer zu klein war, so trennten sich unsere Wege Ende Oktober einvernehmlich.
Ab Januar auf der Gemeindekanzlei begrüssen dürfen wir als Leiterin Einwohnerkontrolle und Gemeindeschreiberin-Stv. Frau Micaela Gonzalez-Schmucki. Herzlich willkommen!
Bei der Baustelle «Reorganisation» tauchten, wie oft, wenn man ein altes Haus saniert, Altlasten auf, die wir noch abarbeiten müssen. Umso dringender war der Umbau. Doch nun blicke ich dank dem neuen Verwaltungsteam unter der Leitung von Gemeindeschreiberin Stephanie Keller mit einem sehr guten Gefühl in die Zukunft!
Und mit mir auch die amtierenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäte: Wir werden uns alle zur Wiederwahl stellen. Die Baustellen sind noch nicht abgeschlossen und wir wollen den Weg weiter gehen.
Die nächste Amtszeit wird dank verschwindender Corona auch menschlich wieder wärmer. Der Seniorenausflug fand heuer schon statt und hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Freude bereitet. Wir können uns – unter Einhaltung der immer noch wirklich notwendigen Vorsicht – wieder treffen und miteinander schwatzen, die Adventszeit lädt dazu ein! Nutzen Sie dies!
Mit freundlichen Grüssen
Matthias Hauser, Gemeindepräsident
matthias.hauser@huentwangen.ch