Editorial 1 – Hüntwanger Mitteilungen

Liebe Hüntwangerinnen und Hüntwanger

Wenn diese Hüntwanger Mitteilungen Anfangs September erscheinen, sind gerade die ersten 100 Tage Amtszeit des neuen Gemeinderates vorbei. Oft geben neue Behörden eine „100-Tage-Bilanz-Pressekonferenz“. Ich schreibe dazu dieses Editorial.

Positiv ist die Zusammenarbeit im neuen Gemeinderat. Gerade nach dem intensiven Präsidiums-Wahlkampf mit dem knappest möglichen Ausgang mag das einigen Leserinnen und Lesern überraschend vorkommen. Doch wir Gemeinderäte haben viele Gemeinsamkeiten: Alle sind engagiert, einsatzfreudig, jung und unkompliziert. Wir haben übrigens (inklusive Gemeindeverwaltung) die jüngste Gemeindeführung weit und breit! Unsere erste Sitzung, die Verteilung der Ressorts, war nach knapp 20 Minuten in Einigkeit beendet, das Ergebnis finden Sie in diesem Heft.

Befürchten Sie jedoch nicht, dass wir Geschäfte zu wenig, nicht aus verschiedenen Blickwinkeln, nicht auch mit externen Ansprechpersonen und Fachleuten diskutieren. Im Gegenteil. Auch dies hat schon zu Resultaten geführt: Zum Beispiel der Rückzug des Geschäftes Sicherheitszweckverband an der Gemeindeversammlung, die Projektierung des Busbahnhofes, Entscheidungen zur Sozialhilfe, zur Solarenergie, zu einer neuen Website oder zum Benützungsreglement der Goldbachschür.

Ich bin begeistert, wie direkt manche Entscheidungen des Gemeinderates umgesetzt werden können. Als Kantonsrat bin ich mir drei bis vierjährige Wartezeiten gewohnt, bis das Resultat eines Ratsentscheids im Leben spürbar wird. Auf der Gemeinde ist das anders!

Ein wichtiges und grosses Geschäft des kommenden Herbstes ist der neue Kiesabbau-Gestaltungsplan „Mitte-Ost“, welcher alle bisherigen Gestaltungspläne östlich der Bahnhofstrasse ablöst und sich im Gegensatz zu seinen Vorgängern daran orientiert, dass man heute die Kiesgrube nach dem Abbau höher mit Aushub wiederauffüllen kann. Er enthält beispielsweise einen Kreisel bei der Linde, regelt Verkehrsfragen, die Abbauphasen oder die maximale “staubige Fläche“. Die Gemeinde nimmt dazu Stellung und spricht weitere Themen an (z.B. Entschädigung für Mehrauffüllungen, Gestaltung des Grubenteils Hohentengen).

Ein Einwohner hat mich gefragt, ob der Gemeindepräsident nicht eine regelmässige Sprechstunde einrichten wolle. Ich habe geantwortet, dass dies in einer kleinen Gemeinden nicht notwendig sei: Alle Einwohnerinnen und Einwohner dürfen jederzeit mit mir in Kontakt treten, Fragen stellen, Anliegen vortragen. Einige haben das schon getan und wir werden Ideen umsetzen (z.B. die Jahresmarke für Grüngutcontainer). Eine ganze Dorfbevölkerung weiss und denkt mehr, als nur fünf Gemeinderäte. Bringen Sie sich ein! Ich freue mich auf Sie!

Meine persönlichen Hüntwanger Highlights seit dem letzten Mitteilungsblatt: Leuchtende Kinderaugen beim Fakelzug zum 1. August-Feuer und das dortige grandiose Feuerwerk (durchgeführt und zum grossen Teil gesponsert von unserem Einwohner Elmar Handke).

Matthias Hauser
matthias.hauser@huentwangen.ch