KEF-Erklärung 2008: Verzicht auf die Regionalisierung der Jugend- und Familienhilfe

Votum im Kantonsrat

Noch zwei Argumente möchte ich anfügen, weshalb man diese KEF-Erklärung unterstützen soll:

Erstens werden bei einer Regionalisierung heutige Bezirksjugendkommissionen zu einer einzigen Kommission, die zum Beispiel drei Bezirke umfasst, zusammengelegt. Damit sind einzelne Bevölkerungsteile, insbesondere auch Gemeinden, weniger stark vertreten als bisher.

Der einfache Bürger mit gesundem Menschenverstand verliert an Macht zugunsten einer abstrakteren Professionalität.

Es wäre demokratischer und würde die historisch gewachsenen Bezirksstrukturen respektieren, wenn jeder Bezirk seine eigene Kommission behalten würde, diese Kommissionen aber bei Bedarf und immer im auch im Interesse des einzelnen Bezirkes zusammenarbeiten würden. Bezirksübergreifende Kommissionen handeln nicht unbedingt im Interesse eines einzelnen Bezirks, sondern im Interesse der Gesamtheit – eben bürgerferner.

Zweitens ist die Art, wie diese Regionalisierung zu Stande kommt, nicht fein. In der Debatte um die Kantonsverfassung wurde ausdrücklich an Bezirksstrukturen festgehalten. Dass nun in einzelnen Sachgebieten dennoch Regionen angestrebt werden, läuft dem Resultat der damaligen Diskussion zuwider. Insbesondere hinterhältig ist dieses Vorgehen, wenn Bezirke in einzelnen Sachgebieten wie hier im Sozialen in Versuchs- und Projektform am Kantonsrat vorbei abgeschafft werden, und der Kantonsrat dann irgendwann zu spät die Sache nur noch abwinken kann. Dieses Vorgehen gehört gestoppt.