Umfahren statt stauen!

Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat noch zwei Jahre Zeit, um ein abstimmungsfähiges Projekt für die Umfahrung Eglisau vorzulegen (Motion 55/2009, mit 136 Stimmen deutlich überwiesen). Das ist nötig: 22’000 Fahrzeuge, darunter über 2’000 Lastwagen, stauen sich auf der Kantonsstrasse durch Eglisau und über die alte Steinbrücke täglich. Der Weg von und ins Rafzerfeld ist dadurch verstopft. Doch statt aufzuzeigen, dass die Regierung bezüglich einer Lösung des Problems unterwegs ist, kündigt sie in einer Medienmitteilung vom 30. September 2013 mehrere Lichtsignalanlagen an, um den Verkehr von Eglisau abzuhalten. Der „Stopfen“ wird damit verstärkt.

Zwar anerkennt die Medienmitteilung der Regierung, dass eine wirkliche Lösung NUR in einer Umfahrung liegen kann. Doch wer die Hintergründe kennt, weiss, dass einige Schwierigkeiten einem realisierbaren Projekt im Weg liegen. Es sind dies:
Hohe Kosten (300 bis 500 Millionen Franken); Landschaftsschutz: Das Rheinbord ist im Bundesinventar schützenswerter Landschaften; Lärmschutz: Mittlerweile wurden neben der im Richtplan eingezeichneten Linienführung für die Umfahrung neue Eigentumswohnungen gebaut; Heimatschutz: Die Vereinbarkeit einer neue Brücke mit der denkmalgeschützten Eisenbahnbrücke und der Rheinlandschaft ist eine architektonische Herausforderung, die Brücke soll lärmgeschützt sein und auf halber Höhe der Eisenbahnbrücke den Rhein queren.

Es ist möglich, diese Schwierigkeiten zu bewältigen. Dies und nichts anderes ist die Aufgabe des Regierungsrates, die er möglichst rasch erfüllen muss. Die allfällige Strategie, lediglich den Kreisel zwischen dem Autobahnende und Eglisau flüssiger zu gestalten und gleichzeitig, wie jetzt angekündigt, ein Dossierungssystem durch Eglisau zu installieren, um dies langfristig als Alternative zur teuren und schwierig zu planenden Umfahrung zu präsentieren, ist keine Lösung. Im Gegenteil: Die Lichtsignalanlage verschlimmert die Situation für den Durchgangsverkehr. Gespannt warten wir auf Informationen über den Projektstand der eigentlichen Umfahrung!