Qualität in der Bildung

Fokussierung fürs Leben

Die Volksschule ist das Fundament der Bildung. Sie muss die Schülerinnen und Schüler ungeachtet ihrer Herkunft mit unserer Kultur und unseren Traditionen vertraut machen. In ihr werden Grundwissen und Grundfertigkeiten vermittelt. Deshalb sind verbindliche Jahresziele in den Fächern zu setzen. Kernkompetenzen für das Berufsleben bleiben Deutsch und Mathematik. Damit bleibt noch viel Platz für andere Dinge, die auch nützlich sind (Fremdsprachen, Natur & Technik, Kultur).

In der Sekundarstufe sollen die kognitiv schwächere Kinder stärker im Handwerk gefördert werden, sie erhalten so berufliche Perspektiven. Es braucht unterschiedliche Lektionstafeln für die verschiedenen Anforderungsstufen, so wie dies früher der Fall war.

Zu früher Fremdsprachenunterricht ist kontraproduktiv, da gute Kenntnisse der Muttersprache die entscheidende Basis für weiteres Sprachlernen sind.

Falsch ist es auch, im Kindergarten bereits „zu büffeln“, statt dass die Kinder in Geborgenheit lernen, sich in grössere Gemeinschaften einzugliedern und die Schulreife erreichen (für Fremdsprachige auch in der Umgangssprache). Um Kindergartenlehrperson im vollen Umfang zu werden, ist die Maturität keine Voraussetzung. Die heutige «Akademisierung» geht zu weit und schliesst je nach dem gute Erzieherinnen und Erzieher aus.

Es ist zum bewährten Klassenlehrersystem zurückzukehren und Lehrerinnen und Lehrer sollen ihre Arbeitszeit in guten Unterricht investieren statt für Sitzungen und Administration zu vergeuden. Entsprechend ist die Lehrerbildung anzupassen: Keine Fachgruppenlehrkräfte, sondern Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer sollen ausgebildet werden. Sie müssen in der Primarstufe und den kognitiv weniger anspruchsvollen Niveaus der Sekundarstufe fast alle Fächer unterrichten können. Heute ist die Mehrheit der Lehrkräfte Teilzeit angestellt und hat ein jährlich schwankendes Einkommen. Damit der Lehrerberuf attraktiv ist, muss die Schule so organisiert werden, dass sichere Vollzeitstellen möglich sind.

Die Volksschule wird von der Bevölkerung getragen, die ihre Kinder in ihr bilden lässt. Deshalb soll die Autonomie der Schulgemeinden gegenüber dem Kanton gestärkt werden. Die „freie Schulwahl“ lehne ich ab, da damit Gemeindebürger, die für ihre Schule verantwortlich sind, statt Einfluss zu nehmen einfach die Schule wechseln – die freie Schulwahl ist mit dem System der Schulgemeinden nicht verträglich.

Die kantonale Fachstelle für Schulbeurteilung ist abzuschaffen.

Berufsbildung und Gymnasien: Der Branche verpflichtet und hohe Ansprüche

Das duale System von betrieblicher Lehre und öffentlicher Berufsschule hat sich bewährt und ist anderen Modellen der Berufsbildung vorzuziehen. Staatliche Lehrwerkstätten sind keine Lösung bei Lehrstellenmangel. Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, sollen stattdessen steuerlich entlastet werden. Die Lerninhalte der Ausbildungsgänge an den Berufsschulen müssen im Dialog mit den Verbänden festgelegt werden und sind den tatsächlich im Berufsleben nachgefragten Qualifikationen anzupassen.

Die Berufsbildung ist aufzuwerten und den Absolventen einer höheren Berufsbildung oder von höheren Fachprüfungen ist der Zugang zu Fachhochschulen und mit bestimmten Voraussetzungen sogar der Übertritt zur Universität zu ermöglichen.

Die fachlichen Anforderungen an Schülerinnen und Schülern in Gymnasien sind hoch zu halten, eine gymnasiale Maturität soll der Staat nur kognitiv begabten und leistungswilligen Jugendlichen finanzieren. Im Gegenzug braucht nicht jede Planerin und nicht jeder Manager einen akademischen Hintergrund: Der Werkplatz lebt von Praktikerinnen und Praktikern – die Akademisierung ist eher ein Trend, der umgekehrt werden sollte, denn er schliesst einerseits nach wie vor viele Menschen aus und zieht gleichzeitig das Anforderungsniveau nach unten.

Den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer sowie den Kenntnissen über wirtschaftliche Zusammenhänge ist in der gymnasialen Ausbildung mehr Platz einzuräumen.

Hochschulen sind der Spitzenforschung oder Wertschöpfung verpflichet

Die Universität Zürich und die ETH  müssen den Schwerpunkt auf die Vermittlung theoretischer Kompetenz, wissenschaftliches Arbeiten und auf die Spitzenforschung legen.

Studienangebote sollen sich vermehrt auf den Arbeitsmarkt ausrichten, da sonst keine Wertschöpfung erfolgt, sondern arbeitslose Akademikerinnen und Akademiker schliesslich Berufe ausüben, für die andere Spezialisten noch besser geeignet wären. Lieber eine Universität der Spitzenklasse als der Masse!

Fachhochschulen sind das Rückgrat der berufs- und praxisbezogenen Aus- und Weiterbildung. Ihre Ausbildungsziele sind in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den für die einzelnen Gebiete wichtigen Marktträgern zu erarbeiten. Aus Fachhochschulen muss der Zugang zu spezifischen Studienrichtungen an der Universität möglich sein. Der Zugang zu Hochschulen soll allen offen stehen, die über eine entsprechende Vorbildung verfügen.

Es kann aber nicht sein, dass Zürcher Steuerzahler die Ausbildung ausländischer Studierenden finanzieren, welche nach dem Studium unser Land wieder verlassen und ihre Ausbildung zum Wohl eines fremden Wirtschaftsstandortes nutzen. Deshalb sind für ausländische Studierende wesentlich höhere Studiengebühren festzulegen.

Erwachsenenbildung ist keine Staatsaufgabe

Erwachsenenbildung ist grundsätzlich Sache des Einzelnen und nicht des Staates. Die ständige, eigenverantwortliche Weiterbildung zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit sollte im Arbeitsprozess geschehen, nicht erst im Zustand der Arbeitslosigkeit. Anstrengungen und Aufwendungen der Weiterbildung sind steuerlich zu begünstigen.