Gegen verbindliche Umweltbildung in der Volksschule

Votum gegen das Postulat 253/2007

Liebe Postulanten: Eigentlich müsste ich für Ihr Postulat dankbar sein. Weil ein Sekundarlehrer von mir angesichts des Waldsterbens in den 80ziger Jahren ständig gegen Autos geredet hat in der Schule, und mich, ich bin Sohn eines Fahr- und Verkehrslehrers, so herausgefordert, da ich gezwungen war, zuzuhören, auch existentiell berührt und politisiert hat, bin ich in der SVP gelandet. Diese hat im Gegensatz zur grünen Politik meine Existenz niemals bedroht. Jeder siebte Beruf, Frau Rihs, Frau Müller und Herr Hächler, jeder siebte Beruf ist vom Wirtschaftsgang im Autogewerbe oder Transportwesen abhängig, in Deutschland ganze Industriezweige.

Inwiefern nun Umweltbildung wichtiger ist, als Kenntnisse über wirtschaftliche Zusammenhänge, zum Beispiel gerade über die soziale Sicherheit dank Arbeitsplätzen im Erzabbau, der Eisenindustrie, beim Motoren- und Karrosseriebau, in Zulieferfirmen, im Autowerk, bei den Autoimporteuren, als Garagist bis hin zu genügend Lehrstellen als Automonteure und die Folgen hoher Benzinpreise auf alle diese Arbeitnehmer – ob Umweltbildung oder wirtschaftliche Zusammenhänge wichtig sind, ob man das vernetzte Denken anhand des existentiell wichtigen Automobils oder rund um die umstrittene CO2-Klimaerwärmung lernt, dies meine Damen und Herren, ist eine Frage des politischen Ermessens.

Der Kantonsrat hat diesbezüglich keine Vorgaben zu erlassen, die Schule muss politisch neutral bleiben und sie bleibt es am ehesten, wenn die Lehrpersonen sich in der Gewichtung der Unterrichtsgegenstände unterscheiden dürfen, also keine Vorgaben haben.

Es wundert mich sowieso, dass sie mit diesem Postulat den Schulen Vorgaben machen wollen, mehr, als sie heute schon haben. In den Lehrplänen sind heute viele verbindliche Ziele definiert, die nicht erreicht werden, die Unterrichtszeit ist zu knapp, die Lehrpersonen zu oft mit sozialen statt fachlichen Fragen konfrontiert, fächerübergreifende, zum Teil verbindliche, Unterrichtsgegenstände wie Informatik, Medienkunde, Berufswahl, Aidsunterricht, Gewaltprävention, Zähneputzen, Gesundheitserziehung, Sexualkunde, Abfallunterricht und Verkehrserziehung fressen Zeit. Die von den Postulanten verlangte Umweltbildung kommt auch auf diese Liste. Meine Damen und Herren; Weniger, dies dafür richtig, ist mehr. Lehnen Sie dieses Postulat ab.