Es wird teurer und dümmer im Kanton

Universität kann nicht ewig wachsen (II _ Version 2014)

Votum zur Debatte zum Kantonalen Entwicklungs- und Finanzplan  2014

Bereits in der Budgetdebatte habe ich einen Antrag vertreten unter dem Titel “Die Universität kann nicht ewig wachsen!“

Die Gründe dafür sind einfach:

Die Anzahl Professuren wächst überproportional zur Anzahl Steuerzahler im Kanton. So ist es zumindest geplant im Finanzplan der Universität. Das heisst eine stärkere Belastung des Einzelnen durch den Studienplatz Zürich. Jede neue Professur kostet mindestens 400’000 Franken.

Die Anzahl Studierenden wuchs und wächst überproportional zum Wachstum der Anzahl Steuerzahler: Das heisst, zunehmend kann jede und jeder studieren und die Exzellenz der Universität nimmt ab. Eine Folge davon ist auch, dass in den einfacheren geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen die Lehre aus allen Nähten platzt, während dem es an guten Naturwissenschaftlern und Ingenieuren mangelt. Der verschrobene Betreuungsquotient in einigen Studienrichtungen ist eine Folge dieser Fehlentwicklung. Geld für neue Professuren wäre hier höchsten Symptombekämpfung.

Ich fasse die Entwicklung in kurzen Worten zusammen: Es wird dümmer und teurer im Kanton.

Das kann nicht das Interesse der Zürcher Bevölkerung sein. Die Frage ist, wo setzt man an. Wie erhalten wir eine vernünftige Grösse der Universität und wie erhalten wir das Niveau und das Ranking?

Unser Ansatz ist, nicht ständig mehr Mittel für neue Stellen in der Lehre zu sprechen, sondern diese ungefähr auf dem Stand 2012 zu plafonieren. Dies führt dazu, dass die Studienbedingungen anspruchsvoller werden – entweder, im schlechteren Fall – weil die Fakultät nichts unternimmt und das Betreuungsverhältnis mit stagnierender Professorenzahl schlechter wird – oder, im besseren Fall, weil durch Zwischenprüfungen strenger selektioniert werden muss: Das heisst, wir erzwingen damit den Turnaround Richtung weniger, dafür bessere Studierende. Oder man senkt den Anteil auswertiger Studierenden. Weniger, besser, höherer Anteil Einheimischer: Davon profitieren Steuerzahler und Bildungsstandort. Die Universität könnte natürlich auch einfach auf Teile von Forschungsschwerpunkten verzichten oder auf neue Lehrstühle… die KEF-Erklärung lässt das offen.

Um zu planen, wie man die Universität ohne ein Wachstum der Anzahl Professuren betreiben will, hat die Universität gemäss dieser KEF-Erklärung bis 2015 Zeit.