Editorial 3 – Hüntwanger Mitteilungen

Liebe Hüntwangerinnen und Hüntwanger

Silvesterabend, gemütliches Zusammensein mit Familie, da erschallte das Martinshorn. Ambulanz oder die Polizei für einen Verkehrsunfall kommen häufig vor, ich freute mich trotzdem auf das Dessert. Plötzlich – TschirrrrTschirrr – neue Chat-Nachricht auf dem Handy meiner Tochter: Die aufgeregte Stimme zweier gleichaltrigen Jungs: Die Turnhalle brenne, Grosseinsatz der Feuerwehr. «Aha – so wird der Gemeindepräsident heutzutage alarmiert wenn eine wichtige Infrastruktur im Vollbrand steht», dachte ich und zog die Jacke an. Drei weitere Behördenmitglieder waren schon vor Ort.

Im Einsatz waren zahlreiche Feuerwehrleute vom Stützpunkt Bülach und der Feuerwehr Eglisau-Hüntwangen-Wasterkingen und die Polizei. Gottlob war das Wort «Vollbrand» übertrieben: Dank der Feuerwehr wurde er verhindert. Doch der Schaden ist beträchtlich und wird zehntausende von Franken kosten.

Chrampfen, Pressieren, Schwitzen, Scherben und Splitter, Rauch- und Russgestank, Leitern hochklettern – Gefahr: Der Kontrast, zwischen dem, was die Feuerwehrleute an diesem Silvesterabend erlebten und dem, was hätte sein können, wenn sie keine freiwilligen Mitglieder unserer Feuerwehr wären (gemütlicher Abend mit der Familie und Freunden) könnte nicht grösser sein. Umso dankbarer sind wir für diesen Dienst. Die Feuerwehrleute bringen für unsere Sicherheit Opfer: Im Einsatz – Und auch die interessante Ausbildung kostet Abende. Doch es ist notwendig und sinnvoll. Ohne hätten wir keine Turnhalle mehr – ein andermal kommen vielleicht gar Personen zu schaden.

Wieso gibt es zu wenig Einwohnerinnen und Einwohner, die in der Feuerwehr mitmachen? Infos und Kontaktmöglichkeiten: http://www.fweglisau.ch/

Im Kantonsrat wird gerade das neue Gemeindegesetz behandelt. In vielen für sich einzeln genommen kleinen Dingen sollen Gemeinden strikter geregelt werden. Zum Beispiel soll künftig jede Gemeinde einen jährlichen Geschäftsbericht verfassen müssen (= mindestens eine Sitzung mehr als heute und etliche Stunden Verwaltungsarbeit), zum Beispiel wird ein Mindestanteil an Unterhaltsinvestitionen im Budget vorgeschrieben, oder es werden nur lineare Abschreibungen erlaubt sein, so wie wir das mit der Goldbachschür gemacht haben, geht künftig nicht mehr. Einige Absichten mögen sinnvoll sein: Aber weshalb müssen das alle gleich machen, weshalb lässt man die Gemeinden (Behörden und Bevölkerung) nicht selber entscheiden? Hat Ihnen der Hüntwanger Geschäftsbericht bisher gefehlt? Fazit: Bei den gerade aktuellen Werbeschlachten um die Kantonsratswahlen geht es um mehr als nur Köpfe. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.

Mit Freunde habe ich zur Kenntnis genommen, dass unser Armbrustschützenverein dafür gesorgt hat, dass der Name Hüntwangen in der höchsten Stärkeklasse ihres Sports rangiert – quasi in der Nationaliga A. Wir dürfen stolz sein. Herzliche Gratulation!

Matthias Hauser, Gemeindepräsident
matthias.hauser@huentwangen.ch