Die Uni kann nicht ewig wachsen

Kantonsrat, Budgetdebatte: Es gelang, das Wachstum des Staatsbeitrages an die Universität Zürich  um 10.7 Mio. zu vermindern. Von der Regierung geplant war ein Zuwachs des Staatsbeitrages um 21.9 Mio. auf neu CHF 616.05 Mio. Dazu geführt hat ein Mehrheitsantrag der Fiko (wurde mit einer Stimme gegenüber „keiner Kürzung“ angenommen) und vielleicht mein Minderheitsantrag, welcher noch einige zusätzliche Argumente in die Debatte bringen konnte und so den Fiko-Antrag unterstützte. Hier das Votum dazu. Vorab aber noch eine grundsätzliche Bemerkung: Die Universität ist kein Selbstzweck. Sie muss dem Standort Zürich dienen, in Lehre und Forschung. Dafür bezahlen wir sie. Ein ständiges Breiten-Wachstum ist zur Erfüllung dieser Aufgabe nicht notwendig.

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Ich spreche an dieser Stelle bereits auch zu meinem Minderheitsantrag zur selben Leistungsgruppe „Staatsbeitrag an die Universität Zürich“, da dieser Budgetantrag im Grunde das gleiche Ziel hat, nämlich das Wachstum der Universität Zürich im Zaum zu halten. Die Universität kann nicht ewig wachsen.

Der Mehrheitsantrag der FIKO, den wir als SVP selbstverständlich unterstützen, setzt am Faktum an, dass unser Staatsbeitrag an die Universität sogar um 10.7 Millionen höher wächst, als dies wegen der höheren Anzahl Studierenden und infolge der Teuerung notwendig wäre. 10.7 Millionen über der Proportion. Das ist zwar eine rein finanzielle Betrachtung, die aber eine Frage aufwirft, nämlich: Wohin gehen diese 10.7 Millionen?

Mein Minderheitsantrag setzt genau da an. Ich beantrage Ihnen die Professuren zu streichen, die mit diesem Geld geschaffen werden. Meine Damen und Herren, im Anhang zum Finanzplan der Universität finden sie die Tabelle, welche Professuren wo neu geschaffen werden. Und sie sehen: Die Neuen haben nur wenig mit der Anzahl Studierenden zu tun. Es sind auch nicht neun neue Professuren, wie die Bildungsdirektion ausführt, sondern es sind deren 22!

Demgegenüber werden zwölf bestehende Professuren nicht neu besetzt und es wird für unser blaues Buch etwas abgerundet. So verliert gerade die philosophische Fakultät, an welcher es nicht an Studierenden mangelt, sieben Professuren. Sie werden also nicht dort geschaffen, respektive nur schon belassen, wo sie für die Studierenden gebraucht würden. Diese werden nämlich, was durchaus sinnvoll ist, zunehmend vom Mittelbau betreut. Schön. Aber weshalb werden dann insgesamt doch 22 neue Professuren geschaffen?

Grund sind die Forschungsschwerpunkte, sind die Professuren bei den Rechts- und den Wirtschaftswissenschaften: Neue, auch zum Teil umstrittene, Lehrstühle.

Und so wird auch klar: Umstrittenen Lehrstühle verursachen die Kosten, welche den Staatsbeitrag an die Universität über die Proportion wachsen lassen.

Die SVP will kein ewiges Breitenwachstum, sondern Qualität, in den Bereichen, die wir bereits heute unterhalten. Ob wir dies mit dem Mehrheitsantrag regeln, rein finanzpolitisch argumentiert, oder ob wir die konkrete Ausgabe einschränken, ist das selbe Ross von verschiedenen Seiten gezäunt und sowieso, kann die Universität sogar in eigener Kompetenz entscheiden, wie sie mit dem weniger hohen Wachstum des Staatsbeitrages umgehen wird.

Falls der Mehrheitsantrag der FIKO durchkommt, ziehe ich deshalb meinen Minderheitsantrag zurück.