Die Pflege der Schule

Beitrag über die Aufgaben der Schulpflege – erstellt im März 2018 für die Wahlbroschure der aktiven Bürger und der SVP im unteren Rafzerfeld

In der Schule Unteres Rafzerfeld sollen unsere Kinder und Jugendlichen lernen. Wie ist «Lernwirksamkeit» zu erreichen und was hat dies mit der Schulpflege zu tun?

Kein Rezept

Man kann den existentiellen Moment, in dem ein Kind ein «AHA-Erlebnis» hat und wo etwas «im Kopf bleibt» nicht mit einem Rezept herbeiführen. Eine gute Schule macht aber viele solche Momente wahrscheinlich.

Wohlbefinden ist dabei zentral: In der Schule darf niemand Angst haben, zum Beispiel vor anderen Kindern, die «plagen», oder davor, sich bloss zu stellen. Zum Wohlbefinden gehört auch, dass Kinder und Jugendliche von Familie und Schule getragen werden, also dass Schule und Eltern nicht gegeneinander, sondern miteinander, am gleichen Strick ziehen. Wobei sich die Schule klar sein muss: Das familiäre Umfeld hat den grösseren Einfluss auf das Leben.

Letztlich wird beim Lernen vom Kind oder Jugendlichen erwartet, etwas zu können, das neu ist. Darin selbst liegt ein kleiner, manchmal grösserer, unvermeidbarer Konflikt. Darum muss das «Wohlbefinden» rund herum besonders gut «gemanagt» sein. Dafür tragen alle Erwachsenen in Beziehung zu den Kindern und untereinander Verantwortung: Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und die Schulpflege.

Beziehung und guten Unterricht

Ob man dabei in historischen oder neuen Liegenschaften, an vier oder nur einem Standort, klassenübergreifend und altersdurchmischt oder in möglichst leistungsgleichen Jahrgangsklassen arbeitet, ist nicht entscheidend. Das zeigt ein Blick in andere Schulgemeinden: Es gibt viele ganz unterschiedliche Strukturen im Kanton Zürich, die bestens funktionieren. Natürlich: Dem einen Kind entspricht «selbständiges Lernen», ein Anderes «braucht Führung». Darauf können gute Lehrerinnen und Lehrer in jeder Organisationsform eingehen. Wichtiger als strukturelle Fragen sind Beziehung und Unterricht.

Pflegen statt verwalten

Vom Anfang des Kindergartens bis zum Abschluss der Sekundarschule nennen wir unsere Schule «Volksschule»; sie ist für alle obligatorisch («fürs Volk») und sie ist von der Bevölkerung organisiert («vom Volk»). Dafür wählen wir Schulpflegen. Haben Sie gemerkt, dass sich viele Schulpflegen heutzutage «Schulbehörden» nennen? Schulbehörden verwalten, Schulpflegen pflegen. Nur Worte zwar, aber sie zeugen vom Selbstverständnis derjenigen, die sie schreiben. Beziehungen müssen gepflegt werden, Strukturen werden verwaltet. Unsere Kandidatinnen und Kandidaten verstehen sich als Schulpflege und setzen damit den Schwerpunkt der Schule am richtigen Ort.

Finanzielle Mittel und Liegenschaften werden von der Schulpflege so eingesetzt, dass Mitarbeiter Raum haben, Unterricht und Beziehung zu gestalten, und so, dass ihr Einsatz dem Willen der Stimm­berechtigten und gesetzlichen Vorgaben entspricht. Gesetzlichen Vorgaben, nicht irgendwelchen Verwaltungsentscheiden des Kantons. Wenn die Schulpflege Eltern- und Schulanliegen abwägt (z.B. Gesuche), werden beide Seiten ernst genommen. Sonderpädagogik, Betreuungsangebote, Schulbus, Erwachsenenbildung und vieles mehr muss die Schulpflege bedürfnis­gerecht organisieren, was «bedürfnis­gerecht» heisst, erfährt sie nur, wenn sie in Beziehung mit Schule und Schulumfeld steht.

Fazit: Die Schulpflege pflegt die Schule und verankert diese im Umfeld. Damit ermöglicht sie gute Beziehungen und ein wirksamer Schulbetrieb.