Dealerjagd statt Suchtpflege

Die Arbeit des Kriminalkommissariates 5, welche im SF-DRS DOK vom Donnerstagabend, dem 15. Oktober 1998, dargestellt wurde, verdient Dank, Achtung und Anerkennung.

„Hart sein“ im Umgang mit menschlichen Schicksalen (Auch Dealer haben Schicksale!) ist nicht einfach. Trotz Rückschlägen, „Fehlfängen“, gefährlichen Situationen den Mut und die „nötige Härte“ nicht zu verlieren, dürfte besonders dann schwierig sein, wenn „ertappte“ Dealer, und sei es ein Jahr später, in der Szene wieder angetroffen werden, wenn das Gefühl herrscht, Sisyphus-Arbeit zu verrichten. Diese Arbeit rettet im Falle der Drogenfahndung und Verbrechensbekämpfung letztlich Menschenleben, dasjenige von Süchtigen und von solchen, die es werden könnten.

Wenn in gewissen „halbstädtischen“ Broschüren Tips auftauchen, wie sich Verhaftete gegen Polizei, Verhaftung und Aussagen wehren können oder sollen, wird die gute Arbeit des KK5 und des KK4 unnötig erschwert und langfristig verteuert.

Die „gefühlsmässige“ Konsequenz aus der Doksendung: Mittel und Personal für die Kriminalkommissariate sollte von der Stadt ca. verdreifacht werden. Dealerjagd statt Suchtpflege. Ich sähe dann mehr Sinn im Lastenausgleich.