Ausländer-Integration: Fordern statt Fördern

Bei meiner Antwort zur Frage des Zürcher Unterländers zur„Jugendgewalt“ führen zwei Ö-Pünktchen zu einem Missverständnis: Integration von Ausländern muss man fordern, meine ich, nicht fördern, wie ich zitiert wurde. Dies ist eine wichtige Unterscheidung. „Fördern“ würde bedeuten, dass die öffentliche Hand Geld für die Ausländerintegration ausgeben und Kurse anbieten soll, dass Schriftstücke übersetzt und „Fremd­sprachigkeit“ und „anderer kultureller Hintergrund“ in Beurteilungen mildernd berücksichtigt werden sollten. Meiner Meinung nach ist aber das Gegenteil notwendig: Deutschkenntnisse und Verhalten im Rahmen unserer Kultur müssen Voraussetzung sein. Auch in der Schule: Elternbriefe und Elternabende dürfen nicht übersetzt werden, Übersetzer wären, wenn schon, von Fremdsprachigen selber zu engagieren. Weil es sonst unnötig ist, sich zu integrieren. Der Elternabend für den Übertritt in die Oberstufe wird in der Stadt Zürich nach Sprachen getrennt abgehalten. Briefe werden übersetzt, Fremdsprachigkeit gilt als Entschuldigung. Dies hat Folgen: Wenn sich Gemeinschaften nicht zwingend integrieren müssen, um bestehen zu können, leben ausländische Kinder oft in zwei Welten: Sie sind in der einen Welt, der Schule, mit Anforderungen konfrontiert, denen sie nur schlecht genügen, weil sie in ihrer anderen Welt, dem zu Hause und unter Kollegen, unintegriert gut durchkommen. Mit dieser Situation überfordert finden sie in der Gruppe Identität im Misserfolg und der Gewalt, es kommt zu Eskalationen, erlebt in Seebach und anderswo. Integration muss demnach gefordert werden, so dass ohne sie eine Existenz unattraktiv bleibt, auch für Eltern. Vorbild soll sein, wer am „Schweizeristen“ ist.